Ein
kurzer Blick in die Zukunft?
Keine
gemeinsamen Schwingungen: Dr. David Evans Notch-Delay-Theorie. 1.
Teil
Anmerkung:
Das hier vorgestellte Modell kann - theoretisch zumindest - in die
Zukunft blicken, weil sich zu beobachtende Muster bisher zeitversetzt
in der Zukunft wiederholt haben. Wenn das Modell stimmt, dann kann
man die ungefähre Entwicklung der globalen Temperatur um ca. 10
Jahre in die Zukunft voraus projizieren.
Dies ist eine korrigierte und überarbeitete Version eines schon einmal veröffentlichten Artikels.
Die
bisherigen Computermodelle können die Temperaturentwicklung der
Vergangenheit und der Gegenwart nicht richtig wiedergeben. Dr. David
Evans entwickelte ein einfaches Computer-Modell, das folgenden
Umstand zu erklären versucht:
Die
solare Einstrahlung pulsiert ca. im 11-Jahres-Takt der Sonnenflecken.
Das sollte sich ja irgendwie in der globalen Temperatur
widerspiegeln. Tut es aber nicht. Es gibt keine Übereinstimmung.
Die
Schwankungen der Solaren Einstrahlung stimmen nicht mit den
Schwankungen der Globalen Durchschnitts-Temperatur überein. Man
beachte auch die relativ schwachen Schwankungen um nur max. 1,5 Watt
(die linke Skala geht bis 1369 Watt!)
Die
Vorgehensweise
Das
Temperatursystem der Erde wird nun wie eine Blackbox betrachtet:
- Was geht hinein?
- Was kommt heraus?
- Und
was geschieht im System?
1.
Was hineingeht
Die
totale solare Einstrahlung (TSI = Total Solar Insulation) wurde von
Satelliten erst seit Ende 1978 gemessen. Sie befinden sich ja
außerhalb der Atmosphäre und können die Sonneneinstrahlung
ungefiltert messen. Die Anzahl der Sonnenflecken wurde jedoch seit
1610 aufgezeichnet, und die TSI war rekonstruiert worden nach der
Anzahl der Sonnenflecken (Lean 2000). Die wesentlichen TSI-Datensätze
sind die PMOD-Satellitenbeobachtungen seit Ende 1978, Leans
Rekonstruktion von 1610 bis 2008 und die Steinhilber-Rekonstruktionen
aus Beryllium-Isotopen in Eisbohrkernen, die 9300 Jahre
zurückreichen.
Die wesentlichen
TSI-Datensätze sind verrauscht und widersprechen manchmal auch
einander. Wir versuchen nicht, eine „beste“ empirische
Aufzeichnung herauszupicken, sondern versuchen stattdessen, dasjenige
Spektrum der TSI zu finden, das am besten zu fast allen wesentlichen
TSI-Datensätzen passt. Wir kümmern uns hier nur um die Amplituden
(also die Ausschläge), weil die Phasen der Sinuskurven aus den
Klimadatensätzen nicht zuverlässig bestimmt werden können.
Nun wurde versucht, die
Gemeinsamkeit dieser verrauschten Kurve als eine Amplitude
herauszurechnen und zu konstruieren:
Das
wichtigste Merkmal ist der Ausschlag (die Kerbe) bei ca. 11 Jahren.
2. Was herauskommt:
Das Output-Spektrum (Temperatur)
Die wesentlichen
Temperaturaufzeichnungen sind die Satellitenaufzeichnungen seit Ende
1978 (UAH und RSS), die Bodenbeobachtungen mit Thermometern seit 1850
oder 1880 (HadCrut4, GISTEMP und NCDC), die beiden umfassenden
Proxy-Zeitreihen von Christiansen und Ljungqvist 2012, die bis zum
Jahr 1500 zurückreichen mit 91 Proxys und bis zum Jahr Null mit 32
Proxys, sowie die Eisbohrkerne aus Dome C, die 9300 Jahre
zurückreichen (um zu den TSI-Daten zu passen).
Die
Haupt-Temperatur-Datensätze sind verrauscht und widersprechen
einander manchmal. Auch hier wurde nicht die „beste“ empirische
Aufzeichnung herausgesucht, sondern einfach versucht, das Spektrum zu
finden, das am besten zu allen Haupt-Datensätzen passt.
Auch
hier wurde wieder versucht, eine Amplitude zu konstruieren:
Das überraschende Ergebnis: Es gibt keine eindeutige Amplitude. Vor allem nicht bei 11 Jahren. Das System oder irgendetwas anderes hat alles geglättet.
Das
kommt unerwartet, denn die TSI liefert die Energie, die die Erde
erwärmt. Die TSI erreicht um 11 Jahre einen Spitzenwert, und doch
gibt es keine korrespondierende Spitze bei der Temperatur, selbst
wenn man unsere hinsichtlich Rauschens optimale Fourier-Analyse
anwendet!
(Nennen
wir hier einige Zahlen: Die TSI variiert normalerweise vom Minimum
zum Maximum eines Sonnenfleckenzyklus’ um 0,8 W/m² von 1361 W/m².
An der Erdoberfläche liegt der Wert bei 0,14 W/m² unreflektierter
TSI. Falls dies eine langzeitliche Änderung war, würde die
Stefan-Boltzmann-Gleichung eine Änderung der Strahlungs-Temperatur
von etwa 0,05°C implizieren, was auf der Erdoberfläche zu
einer Temperaturänderung von 0,1°C führen würde. Die Spitzen
dauern lediglich ein oder zwei Jahre, so dass der Low-Pass-Filter im
Klimasystem die Temperaturspitze zu irgendeinem Wert unter 0,1°C
reduzieren würde.
Die
Fehler-Bandbreite der Temperaturaufzeichnungen liegt allgemein um
0,1°C, aber die Fourier-Analyse findet normalerweise sich
wiederholende Beulen bis einem kleinen Bruchteil der
Fehler-Bandbreite, vielleicht ein Zehntel. Allerdings sind diese
Beulen nicht regelmäßig angeordnet, so dass die Nachweisbarkeit ein
wenig höher wäre. In jedem Falle würden wir erwarten, dass die
Temperatur nachweisbare Spitzen erreicht, wenn wir die Daten und
Verfahren verwenden, wie wir es hier tun, wenn auch nicht mit einer
gewaltigen Größenordnung.
In
einem späteren Beitrag zeigen wir eine physikalische Interpretation
des Kerbfilters, der der TSI-Erwärmung entgegenwirkt, aber natürlich
wäre es sehr unwahrscheinlich, dass ein solches Entgegenwirken die
Temperatureffekte eines TSI-Spitzenwertes kompensieren würde. Aber
angesichts dessen, dass die Bandbreite zum Auffinden eines
TSI-Spitzenwertes nicht groß ist, ist es glaubhaft, dass die
haupt-kompensierten TSI-Spitzen tatsächlich nicht auffindbar sind).
Das
ist ein wichtiger Hinweis. Es ist das Fehlen von etwas, das
wir erwartet hatten. In der Elektronik nennt man einen Filter, der
das Brummen in den Lautsprechern entfernt, einen Kerbfilter. Er
eliminiert eine enge Bandbreite von Frequenzen, die wie ein
Einschnitt in einer Frequenzgraphik aussehen. Ohne einen solchen
Kerbfilter wäre das Brummen bei 50 oder 60 Hz oft hörbar. Es
scheint, dass irgendetwas das 11-jährige „solare Brummen“ aus
der Temperatur eliminiert, und darum nennen wir dieses Phänomen „den
Filter“.
3.
Was im System passiert: Die Transfer-Funktion
Eine
Transfer-Funktion gibt an, wie eine Sinuskurve im Input durch das
System transferiert wird, bis sie als Output wieder herauskommt. Hier
geht es nur um Amplituden (also die Ausschläge und nicht um die
Länge der Phasen), so dass deren Wert bei einer gegebenen Frequenz
einfach die Output-Amplitude bei dieser Frequenz ist, dividiert durch
die Input-Amplitude bei dieser Frequenz.
Die
graue Zone ist ein graphisches Hilfsmittel, um es einfacher zu
machen, Orte auf und zwischen den Graphiken zu beurteilen und zu
vergleichen – weil sie genau am gleichen Ort in allen Diagrammen in
diesem Projekt liegen.
Die
Transfer-Funktion ist ziemlich flach, außer für die Kerbe beim
Zeitpunkt 11 Jahre und Hinweisen auf einen Abfall bei den höheren
Frequenzen.
Die
Kerbe ist robust. Wir berechneten die empirische Transfer-Funktion
aus Sequenzen der Datensätze, wie die Daten vor 1945 oder nach 1945,
und in jedem Fall ist die Kerbe klar erkennbar.
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