Neue Studie der NASA:
Massenzuwachs
des Antarktischen Eisschildes übersteigt die Verluste
Autoren: Zwally,
H. Jay1,
2; Li,
Jun3; Robbins,
John W.4; Saba,
Jack L.5; Yi,
Donghui3; Brenner,
Anita C.6
Herausgeber: International
Glaciological Society
Die
Veränderung der Eismassen des Antarktischen Eisschildes beeinflusst
den Meeres-Spiegel-Anstieg durch den Klimawandel, aber die kürzlich
berichteten Mengen waren ungenau.
Satellitendaten
(ICESat 2003-2008) über Eis, Wolken und Land-Anhebung zeigen dass
der Massenzuwachs durch Schneefall die Abfluss-Verluste um 82 +/-25
Gigatonnen pro Jahr übersteigt, wodurch der globale
Meeresspiegel-Anstieg um 0,23mm pro Jahr verringert wird.
Die
Europäischen Remote-sensing Satellite (ERS)-Daten (1992-2001)
ergeben eine ähnlichen Zuwachs von 112+/-61 Gigatonnen pro Jahr.
Der
Zuwachs von 136 Gigatonnen pro Jahr in der Ost-Antarktis (East
Antarctica/EA) und 72 Gigatonnen pro Jahr in vier Abfluss-Systemen
(WA2) in der West-Antarktis übersteigen die Verluste von 97
Gigatonnen pro Jahr durch drei Küsten-Abflusssysteme (WA1) und 29
Gigatonnen pro Jahr von der Antarktischen Halbinsel (Antarctic
Peninsula/AP).
Das
dynamische Anwachsen von 147 Gigatonnen pro Jahr ist eine
fortlaufende Reaktion auf eine ansteigende Zunahme (>50%) seit dem
frühen Holozän (vor
ca. 11 700 Jahren).
Der
kürzlich um 11 Gigatonnen pro Jahr beobachtete geringere Zuwachs der
Eismasse in der Ost-Antarktis (EA) zeigt auf, dass der Dickenzuwachs
nicht von einem zeitgleichem Schneefall-Anstieg herrührt.
In
der West-Antarktis (WA) und auf der Antarktischen Halbinsel (AP)
werden die ansteigenden Verluste von 66+/-16 Gigatonnen pro Jahr der
erhöhten dynamischen Verringerung der Eisdicke durch beschleunigte
Gletscher zu 50% durch den höheren westantarktischen Schneefall
ausgeglichen.
Die
dekadische (zehnjährige) Anstieg der dynamischen Abnahme in
der der West-Antarktis (WA1) und der Antarktischen Halbinsel (AP) ist
ungefähr ein Drittel der langfristigen Zunahme in der
Ost-Antarktis(EA) und der West-Antarktis (WA2), was eine zusätzliche
dynamische Verringerung über mehrere Jahrzehnte abpuffern sollte.
Anmerkung:
Eine Gigatonne Wasser entspricht ca. einem Kubikkilometer Wasser. Eis
ist etwas leichter. Das gesamte Eisvolumen der Antarktis liegt bei
ca. 26,37
Millionen Kubikkilometer, also 27.370.000 km³. Das Abschmelzen
dieser Masse entspricht einem Meeres-Spiegel-Anstieg um ca. 61m.
Der
im Bericht erwähnte jährliche Zuwachs um ca. 82 Gigatonnen liegt bei rund 3
Millionstel der Gesamtmasse. Wie schon erwähnt, wird dadurch der
jährliche Meeresspiegel-Anstieg um 0,23 mm pro Jahr verringert.
Übersetzt
durch Johannes S. Herbst. Bitte Fehler melden!
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