Sonntag, 1. November 2015

Neue Nasa-Studie: Massenzuwachs des Antarktischen Eisschildes übersteigt die Verluste

Neue Studie der NASA:
Massenzuwachs des Antarktischen Eisschildes übersteigt die Verluste

Autoren: Zwally, H. Jay1, 2; Li, Jun3; Robbins, John W.4; Saba, Jack L.5; Yi, Donghui3; Brenner, Anita C.6

Antarktischer Eisschild (Satellitenfotografie „Blue Marble“)
Die Veränderung der Eismassen des Antarktischen Eisschildes beeinflusst den Meeres-Spiegel-Anstieg durch den Klimawandel, aber die kürzlich berichteten Mengen waren ungenau.
Satellitendaten (ICESat 2003-2008) über Eis, Wolken und Land-Anhebung zeigen dass der Massenzuwachs durch Schneefall die Abfluss-Verluste um 82 +/-25 Gigatonnen pro Jahr übersteigt, wodurch der globale Meeresspiegel-Anstieg um 0,23mm pro Jahr verringert wird.
Die Europäischen Remote-sensing Satellite (ERS)-Daten (1992-2001) ergeben eine ähnlichen Zuwachs von 112+/-61 Gigatonnen pro Jahr.
Der Zuwachs von 136 Gigatonnen pro Jahr in der Ost-Antarktis (East Antarctica/EA) und 72 Gigatonnen pro Jahr in vier Abfluss-Systemen (WA2) in der West-Antarktis übersteigen die Verluste von 97 Gigatonnen pro Jahr durch drei Küsten-Abflusssysteme (WA1) und 29 Gigatonnen pro Jahr von der Antarktischen Halbinsel (Antarctic Peninsula/AP).
Das dynamische Anwachsen von 147 Gigatonnen pro Jahr ist eine fortlaufende Reaktion auf eine ansteigende Zunahme (>50%) seit dem frühen Holozän (vor ca. 11 700 Jahren).
Der kürzlich um 11 Gigatonnen pro Jahr beobachtete geringere Zuwachs der Eismasse in der Ost-Antarktis (EA) zeigt auf, dass der Dickenzuwachs nicht von einem zeitgleichem Schneefall-Anstieg herrührt.
In der West-Antarktis (WA) und auf der Antarktischen Halbinsel (AP) werden die ansteigenden Verluste von 66+/-16 Gigatonnen pro Jahr der erhöhten dynamischen Verringerung der Eisdicke durch beschleunigte Gletscher zu 50% durch den höheren westantarktischen Schneefall ausgeglichen.
Die dekadische (zehnjährige) Anstieg der dynamischen Abnahme in der der West-Antarktis (WA1) und der Antarktischen Halbinsel (AP) ist ungefähr ein Drittel der langfristigen Zunahme in der Ost-Antarktis(EA) und der West-Antarktis (WA2), was eine zusätzliche dynamische Verringerung über mehrere Jahrzehnte abpuffern sollte.
Anmerkung: Eine Gigatonne Wasser entspricht ca. einem Kubikkilometer Wasser. Eis ist etwas leichter. Das gesamte Eisvolumen der Antarktis liegt bei ca. 26,37 Millionen Kubikkilometer, also 27.370.000 km³. Das Abschmelzen dieser Masse entspricht einem Meeres-Spiegel-Anstieg um ca. 61m.
Der im Bericht erwähnte jährliche Zuwachs um ca. 82 Gigatonnen liegt bei rund 3 Millionstel der Gesamtmasse. Wie schon erwähnt, wird dadurch der jährliche Meeresspiegel-Anstieg um 0,23 mm pro Jahr verringert.

Übersetzt durch Johannes S. Herbst. Bitte Fehler melden!

Samstag, 19. September 2015

Ein Nachfolger für HADCRUT3 ?

Seit Mitte 2014 wird die Temperaturkurve Hadcrut 3 der beiden britischen Klimainstitute nicht mehr erneuert. Dafür gibt es jetzt die Temperaturkurve Hadcrut 4. Hier der Vergleich der beiden Kurven mit fünf-jähriger Glättung:



http://www.woodfortrees.org/plot/hadcrut4gl/mean:60/plot/hadcrut3vgl/mean:60/plot/hadcrut4gl/trend/plot/hadcrut3vgl/trend/plot/hadcrut4gl/last:360/trend/plot/hadcrut3vgl/last:360/trend

Hadcrut 4 zeigt einen um ca. 0,1°C höheren Temperaturtrend an. Im einzelnen erhöhten sich die Temperaturen von 1910 bis 1930, der Temperaturabfall ab 1945 wurde weggebügelt (das is am auffälligsten), und ab 1985 die Temperaturen angehoben.

Dies geschah durch eine Überarbeitung der Rohdaten, die neu gewichtet wurden. Die Kurve zeigt jetzt einen stärkeren Temperaturanstieg vor allem seit 1985 an. Immer wenn die Temperaturen abfielen, wurde dies bei Hadcrut 4 verringert. Ist das reiner Zufall, oder wollten die Bearbeiter aufzeigen, dass die Temperaturen ansteigen und bei Schwankungen kaum abfallen?

Zumindest leise Zweifel sind angesagt, warum eine bewährte Temperaturkurve plötzlich nicht mehr aktuell sein soll und Temperaturen, die vor bis zu 160 Jahren gemessen wurden, plötzlich korrigiert werden müssen.

Was hatte denn Hadcrut 3 für ein Problem?


http://www.woodfortrees.org/plot/hadcrut4gl/from:1995/plot/hadcrut3vgl/from:1995/plot/hadcrut4gl/from:2002/trend/plot/hadcrut3vgl/from:2002/trend

Hadcrut 3 hatte seit 2002 einen leicht abfallenden Trend. Dabei sollte sich doch die Global-Temperatur ungebremst erhöhen. Bei Hadcrut 4 steigt sie zumindest leicht an: "Und sie erwärmt sich doch!" Zumindest ein bisschen. Quod erum demonstrandum. (Was zu beweisen war).

Gibt es eine Gegenprobe, ob die Überarbeitung der Daten angemessen war?

Thermometeraufzeichnungen 2 m über der Erdoberfläche und in der obersten Schicht des Meerwassers von Schiffen aus gemessen - wie eben die von Hadcrut - sind ja nicht sehr exakt, vor allem nicht über mehr als 100 Jahre hinweg.

Wesentlich exakter sind hier Satellitenmessungen, die im Vergleich mit der Hintergrundtemperatur des Weltalls von -270°C (oder 3 Kelvin) gemessen werden. Seit 1979 gibt es sie nun und nach einigen Anfangsschwierigkeiten gelten sie nun als sehr exakt und ausgereift. Hier sind diese beiden Kurven:



http://www.woodfortrees.org/graph/rss/plot/uah/plot/rss/trend/plot/uah/trend/plot/none

Gemessen wird die Lufttemperatur der unteren Troposphäre vor allem im Bereich von 0-3000m über dem Meeresspiegel. Beide Graphen zeigen einen Anstieg von ca. 0,5 Grad in 37 Jahren. Vergleichen wir doch mal mit Hadcrut:



http://www.woodfortrees.org/plot/rss/mean:37/plot/uah/mean:37/plot/rss/trend/plot/uah/trend/plot/hadcrut3vgl/from:1979/mean:37/plot/hadcrut3vgl/from:1979/trend/plot/hadcrut4gl/from:1979/mean:37/plot/hadcrut4gl/from:1979/trend

Interessanterweise haben 2 Kurven denselben Trend:



http://www.woodfortrees.org/plot/hadcrut3vgl/from:1979/plot/uah/to:2014.5/plot/hadcrut3vgl/from:1979/mean:36/plot/uah/to:2014.5/mean:36/plot/hadcrut3vgl/from:1979/trend/plot/uah/to:2014.5/trend/plot/none

Hadcrut 3 hat seit 1979 denselben Temperaturtrend wie UAH. Daraus kann man folgendes schließen:


  • Hadcrut 3 ist recht zuverlässig und die Ablösung durch Hadcrut 4 war nicht nötig.
  • Der vielbeschworene Wärmeinsel-Effekt (Thermometerstationen wurden von menschlichen Ansiedlungen umwachsen und messen dadurch höhere Temperaturen, was wiederum die Globaltemperatur künstlich erhöht) lässt sich bei Hadcrut3 nicht deutlich erkennen.
  • mit UAH könnte man den Temperaturverlauf von Hadcrut3 in etwa fortsetzen, weil dieser ja nun nicht mehr aktualisiert wird.
Das würde ungefähr so aussehen:



Oder genauer so: 



Und das passt noch besser:


Der RSS Graph passt sehr gut zum Hadcrut 3 ab 1997, wenn man beachtet, dass RSS um 0,2°C angehoben werden muss, und die Satelliten in der Troposphäre höhrere Temperaturausschläge messen.

Als Fazit bleibt: 
Die alte Hadcrut 3 Temperaturreihe hat die Globaltemperatur recht zuverlässig wiedergegeben, was durch Satelliten-aufzeichnungen bestätigt werden kann. Die Bearbeitung der Daten für Hadcrut 4 scheinen nicht berechtigt zu sein.

Und zum Schluss noch ein Beispiel, wie man Daten nicht nur ein bisschen, sondern richtig ordentlich "überarbeitet":



Hadcrut3 hat einen Temperaturanstieg von 0.8°C in 165 Jahren, das ist weniger als ein halbes Grad pro Jahrhundert.

Gisstemp von der NASA hat 1,4°C in 135 Jahren. Das ist mehr als ein Grad pro Jahrhundert! Aber da geht noch mehr:



Hier schafft es Gistemp von der NASA auf 1,1°C in fünfzig Jahren, das sind 2,2°C in hundert Jahren.
Und während es bei Hadcrut3 und den Satellitendaten seit 14 Jahren um ein zehntel Grad kälter wird, wird es bei Gistemp um 0,15°C wärmer...

Soviel mal zur statistischen Bearbeitung von Rohdaten. Interessanterweise erklärt das GISS auch noch auf ihrer Website, wie sie das machen.





Mittwoch, 22. Juli 2015

Der heisseste Monat

Nochmal die Meldung aus den Medien:

Die amerikanischen Klimabehörde hat den heissesten Juni seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen gemessen. 

Anmerkung: 
Die Behörde NOAA nimmt nicht einfach die Temperaturen der Wetterstationen und vereinigt sie zu einem globalen Datensatz. Die Daten werden zuvor bearbeitet:
https://www.climate.gov/maps-data/primer/processing-climate-data
Aus diesen bearbeiteten Daten entsteht dann eine eigene Temperaturkurve der NOAA. 

Diese unterscheidet sich etwas von andern Datensätzen.
Hier einmal die 4 wichtigsten Temperaturkurven und was sie über den Juni sagen.

Die Juli-Daten der letzten 20 Jahre von RSS, UAH, GISTEMP und HADCRUT4. Bei keiner Kurve liegt der Juni 2015 oben. Die heissesten Junis findet man um 1998 und um 2010, also bei den El-Nino-Jahren.

Mit der Globaltemperatur hat eine Rekordtemperatur kaum etwas zu tun. Schauen wir doch mal nach dem heissesten Dezember, März, Juni und September der letzten 20 Jahre.
Alle Graphen stammen von der der selben Satelliten-Temperaturreihe RSS. Temperaturen der Monate März (rot), Juni (grün), September (blau) und Dezember (lila) der letzten 20 Jahre.

Das Wetter ist nicht immer gleichförmig. Mal ist der eine Monat heisser, und dann der andere. Hier kommt ein Vergleich der Juniwerte, die tatsächlich wärmer geworden sind und eine leicht ansteigende Tendenz haben. Die Jahresdurchschnittstemperaturen aber fallen leicht.

WFT-Temperaturindex, bestehend aus den Durchschnittswerten von HADCRUT, GISSTEMP, RSS und UAH. Die Juniwerte der letzten 20 Jahre zeigen einen ansteigenden Trend. Im Vergleich dazu ist der Durchschnittswert seit 2002 ein fallender.
Warum Ist das so? Ganz einfach: Die Winter wurden immer kälter.

RSS Satellitendaten für die Monate Januar, Februar, März der Letzten 20 Jahre. Die Wintermonate werden immer kälter.
Fazit: Die Juni-Temperaturen sind etwas angestiegen, haben aber in diesem Jahr nicht den Höchstwert erreicht. Die Wintermonate sind kälter geworden. Im Jahresdurchschnitt sinken die Globaltemperaturen leicht.

Keine Mini-Eiszeit in Deutschland

Während ich mich bemühe, stets sachlich und neutral - also ohne abschließendes Urteil - über Klimafragen zu berichten, möchte ich heute ein paar Fakten aus der deutschen Medienlandschaft bringen.

  • Während weltweit über wissenschaftliche Arbeit über die mögliche Mini-Eiszeit um 2030 berichtet wird, findet man in den größeren deutschen Medien nichts - Nur der Focus berichtete.
  • Stattdessen gehen die Meldungen über den heissesten Juni überhaupt weiter - kombiniert mit Interviews mit Klimaforschern, die die momentane Hitzwelle als Zeichen der Klimaerwärmung deuten.
  • Auf der WELT online wurde die Kommentarfunktion des Berichts über den heissesten Juni sofort blockiert, ohne dass auch nur ein Kommentar geschrieben wurde.
  • Dass es viele unterschiedliche Temperaturkurven gibt, und die meisten von ihnen eben keinen Rekord-Juni anzeigen, wird von den Medien nicht erwähnt.
Nein, ich sag jetzt nix.

Aber wie schon Karl Popper sagte: Man kann nicht nicht kommunizieren.

Dienstag, 21. Juli 2015

Heissester Juni überhaupt

Soeben wird gemeldet, das der Jui 2015 der heisseste seit Beginn der Temperaturaufzeichnngen sei.

Dazu ist folgendes anzumerken:

  • Während manche Sommermonate heisser werden, fallen die Durchschnitttemperaturen im Winter eher ab. Im Jahresmittel gleicht sich das aus.
  • Es kommt auch auf die Temperaturkurve an. 
    • Satellitenmessungen der unteren Troposphäre zeigen seit 18 Jahren einen Temperaturstillstand und seit 13 Jahren einen Temperaturabfall um 0,1°C an
Vier Temperaturkurven der letuten 15 Jahre. Die zwei Satelllitendaten RSS und UAH zeigen wenig Unterschiede. Die Temperaturreihen mit Thermometermessungen Hadcrut3 und Gistemp sind höher und auch noch zueinander unterschiedlich. Ein globaler Temperaturanstieg ist außer bei Gistemp nicht erkennbar.
    • Land- und Seetemperaturen werden durch Thermometermessungen ermittelt. Jedoch wurden die Messtationen gar nicht zur ermittlung der Globaltemperaturen angelegt, sondern für Wetterbeobachtungen und zur Informationen für die See- und Luftfahrt.
    • Die Stationsdaten der Land- und Seetemperaturen werden je nach Herausgeber der Temperaturkurven oft kräftig korrigiert. Auffällig ist dabei, dass die früheren Daten ausnahmlos nach unten, aber die jüngeren Daten ausnahmslos nach oben korrigiert werden. Damit ergibt sich auf der Temperatukurve ein steilerer Anstieg. Die geänderten Datensätze bügeln auch die Temperaturabfälle nach 1880 und nach 1940 nahezu weg.


Drei Temperaturkurven mit Thermometermessungen. Je nach Bearbeitung der Rohdaten gibt es einenn steileren Anstieg. Hadcrut3: 0,8°C in 165 Jahren = 0.5°C/100Jahre. Gistemp 1.0°C in 135 Jahren = 0.7°C/100Jahre. Gistemptds 1.4°C in 135 Jahren= 1°C/100 Jahre

      Beschleunigter Temperaturanstieg seit 1965

Durch Datenbearbeitung zeigt Gisstemp-tds ab 1965 einen ungebremsten Temperaturanstieg von über 2°C/100 Jahre an und passt somit zu den Computermodellen, die eine weitere Temperaturerwärmung voraussagen. Hadcrut3 und die Satellitendaten haben einen geringeren Anstieg. Auch ist bei ihnen deutlich der Temperaturstillstand seit 1998 zu sehen.


Die wichtigsten Klimadaten

Klima-Fakten
gesammelt von J.S.Herbst

Die Kurzfassung:
  • Anstieg der gemessenen durchschnittlichen Jahrestemperatur seit 160 Jahren ca. 0,7°C. Seit 18 Jahren gleichbleibender Trend. Seit 13 Jahren ca. 0,1°C Rückgang.
  • Die Meereisfläche ist seit 36 Jahren annähernd gleich geblieben. Etwas Rückgang am Nordpol, etwas Zunahme am Südpol.
  • Der Meeresspiegel steigt pro Jahr ca. 1 - 2 mm ohne Beschleunigung an.
  • Während der CO2-Gehalt in der Luft bis 1998 gleichbleibend mit der Temperatur anstieg, fällt seitdem die Temperatur wieder und zeigt keinen Zusammenhang mit dem weiterhin beschleunigten CO2-Gehalt.
  • Extremwetter-Ereignisse werden eher weniger.
  • Die Computer-Klimamodelle, die den Temperaturanstieg berechnen sollen, stimmen nicht mit den aktuellen Temperaturmessungen überein.
  • Die Zahl der Eisbären hat sich vervielfacht und steigt weiter.

Folgende Tatsachen sind anerkannter Wissensstand und für jedermann (meist in englischer Sprache) nachprüfbar.

Laut Definition ist Klima die Beobachtung der Globaltemperatur über einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren. Einige Wissenschaftler meinen, schon im Verlauf von 17 Jahren einen deutlichen Temperaturtrend nachvollziehen zu können.

1. Globaltemperatur-Schwankungen

Geologische Proxy-Daten
Die Durchschnittstemperatur der Erde pendelt seit vielen tausend Jahren in einem Bereich von 3°C. Sehr deutlich erkennbar sind Schwankungen im ca. 1000-Jahr-Rhythmus. So war es schon während der Römerzeit vor 2000 Jahren (Weinanbau in England) und im Mittelalter (Weizenanbau In Grönland) vor 1000 Jahren mindestens genauso warm wie heute. Dazwischen gab es Kaltzeiten wie die dunklen Jahre der Völkerwanderungszeit und die kleine Eiszeit im 17. und 18. Jahrhundert.

Thermometermessungen
Seit Beginn der Temperaturmessung ab 1850 zum Ende der Kleinen Eiszeit hat sich die Temperatur bis heute um ca. 0,7°C erhöht. Ca. 1910 war es ca. 1 Grad kälter als heute, und um 1940 war es nur 0,3°C kälter als heute. Um 1970 war es dann wieder ca. 0.7°C kälter als heute.

2014 war in Deutschland das wärmste Jahr seit Beginn der Temperaturmessungen. Jedoch ist der Trend der letzten 17 Jahre leicht rückgängig.

Satelliten-Messungen
Seit dem Beginn der Satelliten-Messungen 1979 hat sich die Global-Temperatur der unteren Troposphäre (0 - 5000 m) um ca. 0,4°C erhöht (grün). Seit 2003 ist die Temperatur ist die Temperatur wieder um 0,1°C gefallen (blau). Seit 18 Jahren und 6 Monaten ist die Globaltemperatur im mittleren Trend gleich geblieben (lila):

2. Eis

Meereis
Das Meereis um den Nordpol pendelt im Jahresschnitt zwischen 5 und 15 Millionen km² --- seit 1979 ist die Meereisfläche dort leicht zurückgegangen. 2012 wurde im September die geringste Eisfläche mit ca. 3 Mkm² beobachtet.

Das Meereis um den Südpol pendelt im Jahresschnitt zwischen 5 und 20 Mkm². Seit 1979 ist die Meereisfläche ständig leicht angewachsen und hat 2014 ihren Höchststand erreicht.

Die globale Gesamt-Meereisfläche liegt derzeit etwas über dem Schnitt der letzten 36 Jahre.


Landeis
Das Landeis verteilt sich auf die Gebirgsgletscher (1%), Grönland (9%), und die Antarktis (90%).  Eismasse wird durch Schnee hinzugefügt, und durch das Wandern der Eismassen ins tiefere, wärmere Tal wieder verringert. Masseverlust gibt es auch bei Minustemperaturen (z.B. auf dem Kilimandscharo), wenn Sonneneinstrahlung das Eis direkt in Wasserdampf umwandelt.

Manche Gletscher im unteren Höhenbereich sind relativ weit zurückgegangen, u.a. in den Alpen. Dabei kamen Zeichen früherer Vegetation, wie z.B. Baumstämme - und auch die Gletscherleiche Ötzi - zum Vorschein, was anzeigt dass auch die Gletscher wachsen und zurückgehen. Im oberen Höhenbereich (Himalaya, etc.) sind die meisten Gletscher recht stabil.

Das Landeis auf Grönland und der Antarktis ist bis zu 3000 m dick. Im Sommer herrschen in Grönland einige Tage Plus-Temperaturen, so dass sich auf der Eisfläche Schmelzwasser bildet. Satelliten-Messungen deuten auf einen gewissen Netto-Massenverlust hin, der jedoch im Promille-Bereich liegt. Vor allem im Frühjahr und Sommer kalben die Grönland-Gletscher und produzieren dabei Eisberge.

Die Temperaturen auf der Antarktis liegen ganzjährig im Minus-Bereich, so dass die Eismassen fast ausschließlich durchs Abrutschen ins Meer ausgeglichen werden. Dort bilden sich riesige Eisflächen, das sogenannte Schelfeis, das noch mit dem Landeis im Verbindung ist. Es wird langsam von unten vom Meerwasser abgeschmolzen, bis es dann abbricht und in riesigen Flächen davonschwimmt, die oft erst nach vielen Jahren geschmolzen oder in kleine Eisberge zerteilt sind.

Unter der Westantarktischen Halbinsel findet eine vulkanische Tätigkeit statt, so dass dort größere Festlandseismassen abrutschen. Trotzdem kann man von einer Zunahme der Eismassen auf der kompletten Antarktischen Halbinsel ausgehen.


Meeresspiegel-Anstieg
Seit der letzte großen Eiszeit gehen die Landeismassen zurück und der Meeresspiegel steigt langsam an. Hafenpegel-Messungen zeigen einen Anstieg von ca. 1 mm pro Jahr an. das gilt auch für die Südseeinseln, auf denen kein nennenswerter Anstieg zu verzeichnen ist. Satellitenmessungen zeigen ca. 3 mm. Allerdings wird der Algorithmus, mit dem die Satelliten-Pegel errechnet werden, in Fachkreisen widersprüchlich diskutiert. Er wurde erst eingeführt, als die Satelliten-Messungen über Jahre keinen Zuwachs verzeichneten.

Bei keiner Art der Messung ist eine Beschleunigung des Meeresspiegel-Anstiegs zu verzeichnen.

Da bei schmelzenden Polen und dadurch steigenden Meeresspiegel sich die Wassermassen um den Äquator erhöhen würden, müsste sich die Drehgeschwindigkeit der Erde messbar verringern. Da dies aber nicht der Fall ist, kann nicht von einem nennenswerten oder gar beschleunigten Meeresspiegel-Anstieg ausgegangen werden.

Pegelmessung:

Hier die 20 vergangenen Jahre der Südseeinsel Tuvalu:
Kein Anstieg



Pegelmessungen von Svalbard in Norwegen. Hier wurde gleichzeitig die Senkung der Erdkruste mit Satelliten ermittelt. Korrigiert um die Senkung der Erdkruste ergibt sich eine Absenkung des Meeresspiegels um 1,3mm +/-1,57mm.



Satelliten:
Meerespiegelanstieg durch Satelliten gemessen. Ca. 3mm/Jahr ohne Beschleunigung.


Kohlendioxid oder CO2

Seit dem Beginn des starken Wirtschaftswachtums ab ca. 1950 setzt der Mensch im beschleunigten Maß CO2 in die Atmosphäre frei. Der CO2-Gehalt stieg von 0,3 Promille auf heute 0,4 Promille. Von 1978 bis 1998 stieg die Globaltemperatur verhältnismäßig gleichmäßigmit dem CO2-Gehalt in der Luft an, so dass ein Zusammenhang vermutet wurde. Jedoch ist seit 1998 die Globaltemperatur weitgehend gleich geblieben, der CO2-Gehalt aber hat beschleunigt zugenommen, so dass kein Zusammenhang mehr besteht.

Lila: CO2. Grün: Temperaturtrend bis 2002. Blau: Temperaturtrend seit 2002

CO2 als Pflanzendünger
In Gewächshäusern wird auf der CO2-Gehalt bis zu 1,5 Promille  angereichert, was das Pflanzenwachstum deutlich erhöht. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Vegetationsmenge auf der Erde um 10% vermehrt und die dürre Sahelzone südlich der Sahara ist zurückgegangen.

Extremwetter

Die Häufigkeit von Tornados, Hurrikanen und Überschwemmungen hat in den letzten Jahrzehnten nicht zugenommen, jedoch die Berichterstattung über die einzelnen Ereignisse.


Wirbelstürme weltweit:


Hier unten die Hurrikane, die Land erreichten:


Niederschlag und Schwere der Dürren weltweit:


Niederschlagsmengen:



Nur die Schneefallfläche wurde etwas größer:



Klima-Vorhersage

Computermodelle sagen einen starken Temperaturanstieg voraus. Jedoch stimmen sie schon jetzt nicht mit den aktuellen Messungen überein:


Der rote Keil zeigt die Streubreite der Computermodelle an (2 - 6°C), im Durchschnitt 2,78°C pro Jahrhundert. Der Blaue Strich zeigt den Trend des tatsächlich gemessenen Temperaturanstiegs an.
Quellen:

Tierwelt
Zum Schluss noch die Eisbären: Ihre Zahl stieg von 5000 in den 70er Jahren auf nunmehr 25000-30000, Tendenz steigend.


Anmerkung: Mir geht es nicht darum, etwas zu beweisen, sondern nur um die Fakten. Falls sich hier Fehler oder falsche Behauptungen eingeschlichen haben, bitte mit mir diskutieren. Falsche Aussagen werden korrigiert.

Freitag, 27. Februar 2015

Verfälscht der städtische Wärmeinseleffekt die globalen Temperaturkurven? Teil 2

Den ersten Teil finden Sie hier.

In diesem zweiten und letzten Teil wollen wir uns anstatt der globalen Temperaturkurven zuerstmal nur die Landtemperaturkurven ansehen, um zu sehen, ob dort der Wärmeinseleffekt die Temperaturkurven verfälscht.

http://www.woodfortrees.org/graph/rss-land/mean:12/plot/crutem3vgl/from:1979/mean:12/plot/none


Wir sehen hier RSS Land und CRUTEM3, das sind nur die Landdaten, die im bekannten HACRUT3 enthalten sind.

Und rein oberflächlich betrachtet, scheinen die beiden Kurven nach 2000 etwas auseinanderzulaufen. Schauen wir uns mal den Trend an:

http://www.woodfortrees.org/graph/rss-land/mean:12/plot/crutem3vgl/from:1979/mean:12/plot/rss-land/trend/plot/crutem3vgl/from:1979/trend/plot/none



Die beiden Trends laufen etwa auseinander, und zwar um 0.12°C. Das ist schon etwas mehr als bei den Globaldaten (Land und Ozean).

Wir schauen uns jetzt wieder die geteilten Trends vor und nach der Jahrtausendwende an.

http://www.woodfortrees.org/graph/rss-land/mean:12/plot/crutem3vgl/from:1979/mean:12/plot/rss-land/from:2002/trend/plot/crutem3vgl/from:1979/to:1997/trend/plot/rss-land/to:1997/trend/plot/crutem3vgl/from:2002/trend



Ein ähnliches Bild wie bei den Globaltemperaturen, nur die Trends laufen nach 2000 noch stärker auseinander.

Die Werte:
0.25°C Unterschied vor 2000
0.37°C Unterschied nach 2000
das sind wieder 0.12°C Temperatursprung bei den Bodendaten.

Aber nun kommt etwas Interessantes: Der Abstand zwischen beiden Trends ist 1997 genau gleich wie 2002. Erst ab da öffnet sich die Scheere. Und zwar um ein volles Zehntel Grad in nur 12 Jahren!

http://www.woodfortrees.org/graph/rss-land/mean:12/offset:0.22/plot/crutem3vgl/from:1979/mean:12/plot/rss-land/from:2002/trend/offset:0.22/plot/crutem3vgl/from:1979/to:1997/trend/plot/rss-land/to:1997/trend/offset:0.22/plot/crutem3vgl/from:2002/trend


Ich habe die RSS-Daten hier um 0,22°C nach oben verschoben, um den Unterschied deutlicher zu machen. Was hat diese Schere verursacht?

Der Wegfall der ländlichen Stationen war in den achtziger und neunziger Jahren, die Umstellung auf elektronische Thermometer war kurz nach der Jahrtausendwende abgeschlossen. Das könnte mit der Spreizung von ca. 0.05°C vor 2000 dargestellt werden.

Danach bleibt nur noch der Wärmeinseleffekt. Oder dauerte die Thermometerunstellung weltweit doch länger?

Ich schließe mal die Thermometerumstellung kategorisch davon aus, dass sie jemals signifikant zum Erwärmungstrend beigetragen hat. Denn der Unterschied von Elektronik zu Glas besteht nur, dass die Elektronik schneller reagiert als Glas. War mit Glas eine Temperatur bestimmte Temperatur erreicht, dann hat sie auch wieder gestimmt.

Auch der Wegfall der ländlichen Stationen ist nicht nachweislich Schuld an einer Temperaturerhöhung der Daten.

Es ist durchaus nachzuvollziehen, dass der Wärmeinseleffekt an dem 0.05°C Anstieg von 1979 bis 1997 schuld ist. Und vielleicht der selbe Betrag nochmal nach 2000. Aber hier geht es um einen stärkeren Anstieg.

Wir wollen mal die Satellitendaten mit andere Temperaturkurven vergleichen.

http://www.woodfortrees.org/graph/rss-land/mean:12/offset:0.22/plot/crutem4vgl/from:1979/mean:12/plot/rss-land/from:2002/trend/offset:0.22/plot/crutem4vgl/from:1979/to:1997/trend/plot/rss-land/to:1997/trend/offset:0.22/plot/crutem4vgl/from:2002/trend/plot/none



CRUTEM3 wurde hier durch CRUTEM4 ersetzt. Letzter Datensatz wurde statstisch anders bearbeitet, mit folgendem Ergebnis:

  • Die Spreizung vor 2000 erweitert sich auf 0,1°C, also auf das Doppelte. 
  • Der Temperaturunterschied springt von 1997 auf 2002 um 0.17°C, also um 0,12°C höher als vorher.
  • Die Schere öffnet sich auf 0.32°C Unterschied, es kommen nochmal 0.15°C hinzu. 
Könnte dieser hohe Wert von der statistischen Bearbeitung herstammen?

Doch machen wir mal die Gegenprobe mit einer anderen Landtemperaturkurve.



BEST ist eine wieder anders statistisch bearbeitete Temperaturkurve. Sie geht nur bis 2010. Hier fällt vor allem der große Unterschied zwischen 1997 und 2002 auf: 0.25°C mehr als der eigene Wert und 0.35°C mehr als RSS.

Allerdings fällt danach die Temperatur recht parallel mit der RSS-Kurve.

Es gibt auch statistisch besonders bearbeitete Global-Kurven incl. Ozean-Temperaturen. Wir vergkeichen daher RSS Land und Ozean mit GISSTEMP von der NASA.

http://www.woodfortrees.org/graph/rss/mean:12/offset:0.33/plot/gistemp-dts/from:1979/mean:12/plot/rss/from:2002/trend/offset:0.33/plot/gistemp-dts/from:1979/to:1997/trend/plot/rss/to:1997/trend/offset:0.33/plot/gistemp-dts/from:2002/trend/plot/none



Hier sieht man wieder die erhöhte Spreizung von 0,1°C vor 2000,
eine um 0,05°C erhöhte Differenz zwischen 1997 und 2002, sowie eine Schere, die um 0,15°C auseinander läuft, auf 0,3°C Unterschied.

Man beachte: Das alles trotz des dämpfenden Ozeans! Wie sehen bei GISS dann die reinen Landkurven aus? Die gibt es leider nicht auf WFT.


Das Fazit dieser Beobachtung:
  1. Zwischen globalen (Land und Ozean) Satellitendaten und Oberflächen-Messungen lassen sich leichte Unterschiede von ca. 0,02°C pro Jahrzehnt erkennen, die sich durch den städtischen Wärmeinsel-Effekt erklären lassen.
  2. Bei reinen Land-Daten erhöht sich dieser Wert auf ca. 0,05°C pro Jahrzehnt.
  3. Damit ist der UHI zwar in den Daten ersichtlich, beinflusst aber nicht wesentlich die Darstellung des globalen Erwärmungstrends.
  4. Der vorhandene UHI lässt sich im Unterschied zwischen bewährten Boden-Temperaturkurven und Satelliendaten beobachten, hiermit ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild dieser Datensätze.
  5. Werden hingegen neuere Datensätze wie HADCRUT4, CRUTEM4, BEST und GISSTEMP genommen, ergeben sich unerklärliche Temperaturunterschiede zur gemessenen Satellitentemperaur, die sich nicht durch natürliche Effekte und auch nicht durch den Wärmeinseleffekt erklären lässt.
  6. Während im 20. Jahrhundert die Temperaturunterschiede zwischen Satelliten und oberfläche im Hundertstel-Bereich lagen und praktisch vernachlässigbar waren, haben sich diese Unterschiede im 21. Jahrhundert verfünffacht. Das ist mit keinem natürlichen Effekt zu erklären.
  7. Daher ist anzunehmen, dass die statistischen Methoden (Justierung) der genannten Temperaturreihen unangemessen sind und zu einer massiven Verfälschung der Temperaturdaten führen.
Zum Schluss nochmal den Vergleich von RSS global, HADCRUT3 und GISSTEMP:


Man sieht bei HADCRUT3 einen recht gleichmäßigen Anstieg der Abweichung über die ganze Zeitdauer. Der Unterschied im Anstieg zwischen Satelliten global und HADCRUT3 nach 36 Jahren: 0,08°C, also acht Hundertstel, das sind ca. 0,02°C pro Jahrzehnt. 

Der Unterschied zwischen RSS und GISSTEMP beträgt 0,3°C, wobei 0,15°C in 13 Jahren aufgelaufen sind. Das sind ca. 0,12°C ABWEICHUNG pro Jahrzehnt. Vor allem sieht man einen unnatürlichen Sprung nach 2002, und der Trend läuft in die andere Richtung als bei HADCRUT3 und RSS. Das sieht nicht nach einer gleichmäßigen statistischen Funktion aus, sondern nach einem bewussten Eingriff. Als hätte man einen Hebel umgelegt.            

Und nun möchte ich mich noch nicht völlig von dem Thema verabschieden. Möglicherweise lässt sich sogar noch ein Anteil des geringen Anstiegs zwischen RSS und Hadcrut mit etwas anderem erklären als mit dem Wäremeinsel-Effekt.

Es bleibt weiterhin spannend...