Dienstag, 9. Dezember 2014

Warum die Energiewende nicht funktioniert - Artikel aus "Die Zeit"

Die Zeit hat in der Druckversion den offensten Bericht über das Versagen der Energiewende geschrieben, den ich bisher in den Massenmedien lesen konnte. Erstaunlich vor allem für die Zeit!

Kurzgefasst geht es um folgendes:

Die Theorie der Energiewende war, dass der fluktuierenden Wind- und Solarstrom in Kombination mit flexiblen Gaskraftwerken die Energieversorgung übernehmen. Nun ist aber der Strom an der Strombörse so billig, dass sich die Gaskraftwerke nicht mehr rentieren und man stattdessen Kohlekraftwerke laufen lässt. Die kann man aber nicht herunterregeln und man verkauft stattdessen den Strom billigst ins Ausland - oder zahlt dafür, dass er abgenommen wird. Profiteure sind Länder mit viel Gaskraftwerken, wie Holland - aber auch Belgien, England und Italien, die gerne Ihre Gaskraftwerke runterregeln und den saubilligen deutschen Ökostrom einspeisen. Für die ist das eine Win-Win-Situation - für uns Deutsche nicht. Man hätte das voraussehen können, wie die Holländer. Wollte man aber nicht.

Insgesamt hat sich dadurch der CO2-Ausstoß erhöht. Deutschland kann nicht mal mehr die Europäischen Klimaschutzziele einhalten. Die neuen Gesetze zur Energieeinsparung sind eher der Versuch, bei den Klimaverhandlungen in Peru das Gesicht zu wahren.

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Mein Kommentar dazu: Es werden in den kommenden Monaten und Jahren noch die restlichen Kernkraftwerke abgeschaltet. Atomstrom ist noch billiger als Kohlestrom. Ersatz dafür bedeutet steigende Stromkosten. Hinzu kommt, dass ein Ersatz für die Grundlast gefunden werden muss. Entweder mehr Kohlestrom - und mehr CO2-Ausstoß - oder neue teure Gaskraftwerke. Also entweder mehr CO2-Ausstoß oder höhere Stromkosten. 

Die spannende Frage ist: wird die Regierung sich für billige Kohle oder CO2-günstigeres, aber teueres Gas entscheiden? In letzterem Fall bräuchte es massive Subventionen, da niemand freiwillig Verluste macht. Ich tippe auf Kohle, denn die Bevölkerung wird das kaum mittragen.

Der Energieversorger E-On hat die Konsquenzen daraus gezogen und wird den bösen Peter (kosten- und CO2-trächtige Energien) in eine neue Gesellschaft ausgliedern und versuchen, mit subventionierten grünem Strom, Vertrieb und Kundenlösungen wieder Geld zu verdienen. Die CO2-Problematik und die Zusatzkosten für Gaskraftwerke wird die neue Gesellschaft haben. Einen neuen Eigentümer wird man aber nur dann finden, wenn dieser Garantien für einen Gewinn bekommt. Ansonsten müsste der Staat das übernehmen. Billiger wird der Strom dadurch eher nicht.

Hier ein PDF der Druckversion:

http://www.vernunftkraft-hessen.de/sites/default/files/Energiewende/2014.12.04%20DIE%20ZEIT%20Schmutziger%20Irrtum.pdf

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